Wahre Freiheit vs. radikale Unabhängigkeit- Was ist der Unterschied?
Ich dachte lange, Freiheit bedeute,….
eine strenge Spiritualität à la „Ich finde alles in mir“ zu verfolgen und mich nur noch mehr anzustrengen.
Ich dachte, Freiheit bedeute, in Beziehungen völlig bedürfnislos zu werden und erst Recht keine Spur bedürftig mehr.
Ich dachte, Freiheit bedeute, alles so in mir zu klären, dass es im Außen nichts mehr zu klären gibt.
Ich dachte, Freiheit bedeute, mit dem VW-Bus um die Welt zu reisen und die Heimat allein in mir zu finden.
Bedeutet alleine als „Einzelkämpferin und Powerfrau" alles wuppen zu müssen und niemals um Hilfe fragen zu dürfen.
Ich dachte Freiheit bedeute, viel und lustvoll unverbindlichen Sex zu haben und dabei keine tiefere Bindung zu wollen.
Radikale Unabhängigkeit als eine Folge von Trauma
Heute weiß ich: Vieles davon, war keine Freiheit, sondern ein Ausdruck von radikaler Unabhängigkeit. Radikale Unabhängigkeit ist eine Folge von Bindungstrauma. Es hat an Raum für mich und meine Bedürfnisse gefehlt und so haben Anteile in mir beschlossen, Menschen zu misstrauen und nichts mehr zu erwarten.
Das Muster von „alles alleine schaffen müssen“ hat mir das Leben gerettet, weil es Zeiten gab, in denen es genauso war: Ich war emotional und früh auch im Außen auf mich gestellt und habe unglaubliche Ressourcen aktiviert, um da durchzugehen- genauso wie du wahrscheinlich auch.
Doch heute dient mir dieses Muster nicht mehr, sondern verhindert als Konstrukt echte Nähe und Miteinander. Mich hat dieser Widerspruch lange ohnmächtig fühlen lassen: Wie kann ich gleichzeitig nach Außen hin so stark wirken und mich gleichzeitig so bedürftig fühlen und Nähe doch vermeiden?
Ich durfte erkennen, dass radikale Unabhängigkeit mit wahrer Freiheit nichts zu tun hat und genauso ein Ausdruck von Co-Abhängigkeit ist, wie völlige Aufopferung.
Auch hier fehlt eine echte innere Bindung und der Zugang zu den eigenen Bedürfnissen. Aus lauter Angst, von einer Beziehung abhängig zu werden, sich selbst zu verlieren und am Ende doch wieder verlassen zu werden, wird echte Intimität auf eine zwanghafte Weise vermieden. Es ist die eine Seite der gleichen Medaille.
Der Schlüssel liegt darin, zu erkennen, was ich bin und was ich brauche
Heute weiß ich:
Wahre Freiheit ist zu erkennen, wer ich bin, was ich brauche- und mir zu erlauben danach zu leben.
Ich brauche keinen VW-Bus, ich brauche ein geborgenes Zuhause.
Ich brauche Beziehungen mit Menschen, die mir Raum geben und, die ich um Hilfe fragen darf, weil das immer noch das Allerschwerste für mich ist.
Ich brauche Geduld und liebevolle Heilräume, um die verletzten Anteile, die Menschen so wenig vertrauen, immer mehr zu integrieren und so immer weicher, präsenter und offener zu werden.
Ich brauche eine verlässliche Bindung und echte Wertschätzung, um mich in gemeinsamer Sexualität wirklich fallen und hingeben zu können.
Ich brauche eine Spiritualität, die mir Geborgenheit, Vertrauen und Mitgefühl vermittelt und mit der ich mich als geliebter Teil des Ganzen fühle.
Ich brauche eine liebevolle Verankerung in meinem Körper und eine Verbindung mit meinem Inneren, um meine Gefühle zu bewegen, zu integrieren und so immer klarer und freier zu werden.
Ich brauche Menschen, mit denen ich mich echt verbunden fühle und wo mein ganzer Körper “Ja” sagt zu Begegnung, weil da so viel Nähe und Freude ist.
…und ja: wahre Freiheit ist für auch nackt sein, laut lachen, an schöne Orte reisen, spät ins Bett gehen und lange schlafen, diesen Text hier zu schreiben, von Berlin mitten aufs Land zu ziehen und mein Leben immer bewusster nach meiner Seelenessenz auszurichten und mutig dafür zu gehen.
Wahre Freiheit ist vieles und für jeden von uns etwas anderes.
Wahre Freiheit ist weich und stark zu gleich.
Heute weiß ich: Wahre Freiheit ist beides zu leben: Stärke und Verletzlichkeit.
Alleinsein und Miteinander. Ich und Wir. In völliger Selbstverantwortung leben und gleichzeitig offen sein für Unterstützung und geteiltes Leben.
Wahre Freiheit zu lernen und zu leben und die erlernte radikale Unabhängigkeit zu verabschieden, ist meine größte Herausforderung und gleichzeitig das größte Geschenk in diesem Leben. Es ist eine Herausforderung für viele Menschen, die frühe emotionale Überforderung erlebt haben und daraus ein Konstrukt von scheinbarer Stärke entwickelt haben und gleichzeitig viel Starre in ihrem Körper tragen. Als Menschen tragen wir die Sehnsucht nach Verbindung in uns und es ist wichtig, diese zuzulassen, denn sie ist ein kraftvoller Motivation für tiefe Heilung.
Die Zeitqualität geht in diesem Jahr sehr ins Wir und ich sehe bei vielen Menschen, wie müde sie vom Einzelkämpfer-Sein sind und wie die Bereitschaft steigt, den eigenen Bindungsmustern wirklich gewahr zu werden. Trauma und Co-Abhängigkeit, so schmerzhaft sie sein mögen- und das sind sie, sind im Endeffekt „nur“ Muster, “nur” im Körper gespeicherte Energie und somit veränderbar.
Du darfst dich für eine neue Realität öffnen. Für deine Heilung und echte Freiheit in deinem Leben.
Let is shine.
Von Herzen
Deine Susanne
.... lass uns zusammen ein Stück gehen in der "Honigweibtransformation": ein halbes Jahr begleite ich dich intensiv auf deinem Prozess mit traumasensitiven und seelenverbundenen Coachings, Tarotimpulsen, Hausaufgaben und Messengersupport. Ab Ende März vergebe ich zwei neue Reiseplätze